Platonische Kugel ? (II)

Geteilte Kugel, Wuppertal
Geteilte Kugel, Wuppertal

Die göttliche Welt wollte sich, so PLATO, Ruhe schaffen, in dem sie die anfangs noch eingeschlechtlichen Menschen, die unaufhörlich in Kugelgestalt durch das Paradies rollten in weibliche und männliche Halbkugeln trennte.
Ob durch die Geschlechter-Trennung wirklich Ruhe eingekehrt ist, das kann jeder für sich in einem stillen Moment prüfen.
Die abgebildete Kugel in Wuppertal-Barmen, unweit der Werther Brücke dient neben seiner Funktion als Wasserspiel als Sonne für ein Planeten-Modell im Maßstab 1 : 552 Millionen. Die Planeten, quasi die Kinder der zwei-teiligen Sonnen-Eltern, finden sich auf Tafeln über die ganze Fussgänger-Zone erstreckt.
Der Brunnen wurde vom Düsseldorfer Bildhauer Friedrich WERTHMANN im Jahr 1978 errichtet.
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Übrigens geht man seit Kepler davon aus, dass sich die Planeten in ellipsenförmigen Bahnen um die Sonne bewegen. Im Gegensatz zum Kreis, der nur einen Mittelpunkt hat, hat die Ellipse zwei Brennpunkte.
Aber nur in einem von beiden ist die Sonne als „Mittel“-Punkt physisch verortet. Ob es vom physischen oder physikalischen Standpunkt her einen Sinn macht, nach dem anderen Brennpunkt zu fragen, sei dahin gestellt. Vom geometrischen Standpunkt her ist diese Frage zumindest auf den ersten Blick naheliegend: wenn in unserer Erdbahn im einen Brennpunkt die Sonne ist, was ist in dem anderen Brennpunkt jeder (Planeten-Umlaufbahn-)Ellipse?
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Übrigens II: Zur Ruhe kommt die Sonne in ihrer Lage nicht wirklich. Durch die wechselseitigen Anziehunskräfte ist die Sonne fast nie (genau) in der Mitte des Sonnensystems. Aber immer am nächsten dran.