Heute stehen wir voller Staunen vor den Gartenbaukünsten vergangener Zeiten. Die aufwendig gestalteten Parks früherer Fürsten sind heute in der Regel Allgemeingut und jedem zugänglich. Es gab in Europa zwei wesentliche Strömungen Parks und Gärten zu gestalten.
Das ist einerseits die französische Gartenbaukunst, die den Park vollständig geometrischen Formen unterwirft mit einem klar geordneten Wegenetz und kubisch oder rund zugeschnittenen Bäumen. Wenn man so will ist das botanischer Cubismus.
Die englische Gartenbaukunst hingegen versucht, den Eindruck einer natürlichen Situation zu erzeugen. Beides hat seinen Reiz. Das natürliche Wachstum einerseits und der menschliche Eingriff in die Natur um ihre ästhetische Wirkung zu steigern, andererseits.
Beide Ansätze haben bis heute ihre Spuren hinterlassen – bis in unsere Vorgärten hinein. Das Beispiel des Würfel-Bäumchens in Herdecke bestätigt das. Es greift die französische „Ordnung“ auf.