Dass die Wissenschaft der Kunst folgt, sieht man z.B. daran, dass erst die Musik war, und dann erst im Laufe der Zeit die Notierung der Musik erfolgte: damit wurden Tonhöhen und -längen, und auch der zeitliche Verlauf der Melodie visualisierbar.
Erst viel später machte man sich dies in der Mathematik dienstbar: mit dem Koordinatenkreuz. In der Ebene verwendet und bezeichnet man x- und y-Achse. Für die Raumestiefe zusätzlich die z-Achse.
Damit wird jeder Punkt im Euklidischen Raum darstellbar und berechenbar in seiner Relation zu anderen Punkten. Nach seinem Erfinder René DESCARTES (lateinisiert Renatus CARTESIUS) wird das Achsenkreuz auch als Cartesisches Achsenkreuz bezeichnet.
Das Achsenkreuz hat in der Kreuzung der Achsen den Nullpunkt. Und nicht nur die Zählung von Einheiten beginnt hier bei Null. Der Kreuzungspunkt ist, wie jeder Punkt ohne jegliche Ausdehnung, und ist insofern das denkbar Kleinste, was sich denken lässt – ein sprichwörtlicher Nullpunkt.
Dass sich die christlichen Kirchen das Achsenkreuz mit dem Nullpunkt in der Mitte auf das Dach heften, hat mit dem Tod des Gekreuzigten zu tun, was ja unbestritten auch ein Nullpunkt ist. Dem dann allerdings die Auferstehung folgt.
(zum Karfreitag 2013)